Kunst in Diktaturen
Im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) und dem LISA entwickelte die Arbeitsgruppe „Betreuung kultureller Lernorte" des LISAs gemeinsam mit dem Sachgebiet Bildung und Vermittlung ein unterrichtsbegleitendes Programm zum Thema „Kunst in Diktaturen" für Schülerinnen und Schüler der Klassen 9-12.
Die jungen Besucherinnen und Besucher lernen die Vielfalt künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten unter den spezifischen kunst- und kulturpolitischen Bedingungen in der Zeit des Nationalsozialismus und der DDR kennen. Darüber hinaus wird die Bedeutung von Toleranz und künstlerischer Freiheit als grundlegende demokratische Werte verdeutlicht sowie ihre Grenzen thematisiert. Das Bildungsprogramm ist fächerübergreifend angelegt und berührt vor allem die Fächer Kunst, Geschichte, Sozialkunde und Ethik.
Kern des Programms ist eine besonders auf die Sammlungen des Museums zugeschnittene interaktive App. Die Jugendlichen erkunden damit selbstständig Kunstwerke aus der Zeit der beiden Diktaturen und setzen sich mit den Künstlerbiografien im jeweiligen historischen Kontext auseinander.
Zunächst erhalten sie Informationen zum Werk. Audiobeiträge, Fotos und ein ausführliches Glossar machen die Jugendlichen vertraut mit Begrifflichkeiten und erleichtern den Zugang zum Thema. Im zweiten Teil regt die App mit vielfältigen Aufgaben zum genauen Betrachten des Kunstwerkes an. Nachdem die Schülerinnen und Schüler auch Informationen zu den Biografien erhalten haben, können sie das Werk einordnen: Handelt es sich um regimekonforme Kunst? Opponierte der Künstler gegen die staatlichen Vorgaben? Oder ist im Einzelfall eine pauschale Einordnung schwierig bzw. nicht möglich?
In einer anschließenden Gesprächsrunde tauschen die Jugendlichen sich über ihre Einordnungen aus und reflektieren ihre Erkenntnisse und Eindrücke.